Lauscha – Die Glasbläserstadt im Thüringer Wald

Lauscha – Die Glasbläserstadt im Thüringer Wald

Lauscha – Die Glasbläserstadt im Thüringer Wald

Lauscha: Wo aus Feuer, Sand und Fantasie Weihnachten wird

Zwischen dichten Wäldern und verschneiten Höhen des Thüringer Waldes liegt Lauscha – ein Ort, der auf den ersten Blick unscheinbar wirkt und doch seit Jahrhunderten weltweit Weihnachtsbäume prägt. Hier wurden die ersten gläsernen Christbaumkugeln erfunden, hier lebt eine einzigartige Kunsthandwerkstradition, die den Ort gerade in der Winter- und Weihnachtszeit zu einem besonderen Ziel für Urlauber macht.

Glasbläserstadt im Thüringer Wald

Lauscha liegt auf rund 580 bis 835 Metern Höhe im Süden Thüringens und wurde Ende des 16. Jahrhunderts als Glasmacherort gegründet. Die Lage mitten im Wald war kein Zufall: Holz, Quarzsand, Pottasche – alles, was die Glasherstellung einst brauchte, fand sich in unmittelbarer Umgebung.

Über die Jahrhunderte entwickelte sich aus einfachen Gebrauchsgegenständen wie Fensterglas und Trinkgefäßen eine hochspezialisierte Glasverarbeitung. Besonders wichtig wurde die sogenannte Lampenglasbläserei, bei der Glas über einer Flamme erhitzt und mit großer Präzision in Form gebracht wird. Diese Technik legte den Grundstein für das, was Lauscha heute berühmt macht: filigranen Schmuck aus Glas – von Christbaumkugeln über Glasfiguren bis hin zu kunstvollen Tier- und Fantasieformen.

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Von der Dorfglashütte zur Mutter der Thüringer Glasindustrie

Die Geschichte Lauschas beginnt offiziell im Jahr 1597: Damals gründeten die Glasmacher Hans Greiner und Christoph Müller auf dem späteren „Hüttenplatz“ die erste Glashütte. Diese Dorfglashütte gilt als „Mutterglashütte“ der Glasproduktion im Thüringer Wald – viele später entstandene Hütten und Glasorte der Region lassen sich genealogisch auf sie zurückführen.

Anfangs wurde in Lauscha vor allem Hohl- und Tafelglas hergestellt: Fensterscheiben, einfache Trinkgläser, Flaschen. Die Produktion erfolgte in schwerer körperlicher Arbeit an Holzfeuer-Öfen, die kontinuierlich betrieben werden mussten. Die Hütten lagen abgeschieden im Wald, aber über Handelswege waren ihre Produkte schon früh in weiten Teilen Mitteleuropas präsent.

Im 18. und 19. Jahrhundert diversifizierte sich das Produktspektrum: Neben Gebrauchsglas spielte zunehmend auch Zier- und Luxusglas eine Rolle. Parallel entwickelte sich eine ausgeprägte Häusler- und Heimindustrie: Viele Familien arbeiteten in kleinen Werkstätten oder zuhause an der Flamme, veredelten Glasröhren und -stäbe zu Perlen, Knöpfen oder Spielwarenbauteilen. Die enge Verbindung zum nahe gelegenen Spielwarenzentrum Sonneberg trug dazu bei, dass Lauschaer Glas in internationalen Katalogen und Mustersendungen auftauchte.

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Eine technische Zäsur markierte die Verbreitung der Lampenglasbläserei. Die Nutzung offener Flammen – zunächst Öl-, später Gas- und Bunsenbrenner – ermöglichte präzises Arbeiten an dünnwandigen Röhren und filigranen Formen. Daraus entstanden nicht nur Christbaumschmuck und Glasfiguren, sondern auch Laborgeräte und technische Gläser, die unter anderem nach Stützerbach und Jena geliefert wurden.

1923 wurde in Lauscha die erste kunstgewerbliche Fachschule für Glas eingerichtet. Sie professionalisierte das Handwerk, sorgte für systematische Ausbildung und förderte künstlerische Experimente. In der DDR-Zeit war die Glasproduktion in Kombinaten und volkseigenen Betrieben organisiert; nach 1990 folgte eine tiefgreifende Strukturkrise, aus der jedoch zahlreiche kleine Manufakturen und Familienbetriebe hervorgingen. Sie knüpfen bewusst an die Tradition der Dorfglashütte an – mit handwerklicher Fertigung, regionaler Verwurzelung und einer klaren Ausrichtung auf hochwertige, oft einzigartige Glasprodukte.

Damit ist Lauscha heute ein lebendiges Beispiel dafür, wie sich ein frühneuzeitliches Hüttenhandwerk über mehr als vier Jahrhunderte immer wieder neu erfunden hat – ohne seine Kernkompetenz, den gekonnten Umgang mit Feuer und Glas, zu verlieren.

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Geburtsstätte des gläsernen Christbaumschmucks

Die wohl bekannteste Lauschaer Geschichte beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts: Ein armer Glasbläser soll, aus Mangel an echten Äpfeln und Nüssen für den Weihnachtsbaum, 1847 erstmals Früchte und Nüsse aus bunt bemaltem Glas geblasen haben. Was als Notlösung begann, wurde schnell zum Verkaufsschlager.

Bereits um 1860 gehörte gläserner Christbaumschmuck aus Lauscha fest zum Sortiment der Sonneberger Spielzeugverleger, die die Ware in alle Welt exportierten. In Berichten der Handels- und Gewerbekammer aus den 1870er- und 1880er-Jahren ist von einer jährlich wachsenden Nachfrage die Rede. Lauschaer Schmuckstücke wurden in immer neuen Formen, Farben und Dekoren entwickelt – stets in Handarbeit, stets mundgeblasen und von Hand verziert.

Diese Herkunft prägt den Ort bis heute. „Lauschaer Glas“ ist längst zu einem Qualitätsversprechen geworden: Wer diesen Namen auf einer Verpackung liest, erwartet traditionelle Herstellung, individuelle Gestaltung und sichtbare Handarbeit – ein deutlicher Gegenentwurf zu maschinell gefertigter Massenware.

Foto: (c)Henry Czauderna – Fotolia; (c)dieter76 – stock.adobe.com

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