Die Schlösser im Saaletal bei Jena

Wenn man als Tourist oder Einwohner aus nördlicher Richtung die Carl-Zeiss-Stadt Jena per Auto anfährt und den Weg durch das mittlere Saaletal wählt, der kann auf diesem malerischen Weg einige schöne Sehenswürdigkeiten genießen. Dazu gehören auch die Dornburger Schlösser, deren Anblick hoch oben auf einem langgezogenen Felsvorsprung sofort einen imposanten Eindruck hinterlässt. Aus einer Höhe von etwa einhundert Metern schauen drei romantisch Gebäude aus verschiedenen Zeitepochen hinab auf den Vorbeifahrenden, egal ob er das Saaleetal im Auto, dem Fahrrad oder dem Zug durchquert.

 

Die Gärten in den Farben der Jahreszeiten

Die schönen Gartenanlagen sind auch heute noch ähnlich angelegt, wie sie einst im 19. Jahrhundert aussahen. Im Frühling blühen zahlreiche Tulpen und Narzissen vor den Schlössern. Im Sommer kann man sich am Duft der farbigen Rosen erfreuen. In Dornburg wird dann auch jährlich zu dieser Zeit der Rosenblüte das Rosenfest gefeiert.

Der Herbst lässt das Areal in den Farben des scheidenden Sommers erscheinen.

Die Dornburger Schlösser liegen an einem steilen Hang hoch über dem Saaletal und dadurch war der verfügbare Platz für Gärten und Parkanlagen sehr eingeschränkt. Es war also nicht einfach,  auf diesem begrenzten Raum eine schöne Oase der Blumen, der Ästhetik und der Ruhe in Form eines Gartens zu begründen. Die Besucher danken es den Gärtnern, wenn sie auf den Wegen durch die kleine Parkanlage laufen und anschließend hinab auf die vorbeifließende Saale schauen.

Das Alte Schloss von Dornburg

alte-schloss-dornburgDer Geschichte nach einst eine Reichsburg, ist das am nördlichsten gelegene sogenannte Alte Schloss von Dornburg wohl auf romanischen Grundmauern erbaut. Das älteste Bauteil ist ein achteckiger Bergfried der ehemaligen mittelalterlichen Burganlage. Später ging dieses Dornburger Schloss im 17. Jahrhundert in den Besitz der Herzöge von Sachsen-Weimar über.

Johann Wolfgang Goethe, der die Dornburger Schlösser sehr liebte, berichtete während einem seiner Aufenthalte vom Alten Schloss mit für ihn so typischen Worten: „ein hohes, altes, unregelmäßig-weitläufiges Schloss, große Säle zu kaiserlichen Pfalztagen umschließend…“

Das Pfalzgrafenzimmer des Schlosses ist eines der wohl sehenswertesten Details. Dort findet man noch einige Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert.

Das Rokokoschlösschen – Das mittlere und jüngste Schloss

rokokoschloesschen-dornburgDer Baumeister Gottfried Heinrich erbaute dieses Haus im Auftrag von Herzog Ernst August. Damit ist es das Jüngste der drei Dornburger Schlösser.

Der in strahlendem Blau, Weiß und Gelb gehaltene Speisesaal mit seinem eher schlichten Mobiliar ist durchaus sehenswert.  Das in zahlreichen Stücken original erhaltene chinesische und japanische Geschirr wird dem Porzellan liebenden Besucher gefallen.

Das Rokokoschlösschen und der umgebende Garten mit dem Bacchus, den vier Puttenstellen und der Mädchenfigur stellen ein wahres Kleinod dar.

Der damals in Weimar lebende Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe hat die Dornburger Schlösser auf einem seiner beliebten Ritte entlang der Saale entdeckt und dann bei seinem ersten Aufenthalt im Rokokoschloss übernachtet.

Das Renaissanceschloss

Renaissanceschloss DornburgEs wird heute umgangssprachlich das Goetheschloss genannt. Im Jahre 1828 verbrachte er im Alter von 80 Jahren über 2 Monate an diesem Ort und übernachtete dabei im Schloss der Renaissance.

Es ist das südlichste der drei Schlösser und wurde zwischen 1539 und 1547 von Volrad von Watzdorf errichtet.

Heute kann man immer noch die in ihrer Originalausstattung erhalten gebliebene Bergstube sehen.

 

Schlösser und Gärten in der Stiftung

Die drei Dornburger Schlösser gehören zu den schönsten ihrer Art im Freistaat und sind ein wahrer Besuchermagnet geworden. Sie gehören daher heute zur Stiftung Thüringer Schlösser & Gärten.

 

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